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Tartuffe

Molière

Molière griff mit diesem Stück eine politisch äußerst einflussreiche Partei seiner Zeit an: die Frommen (dévots). Unter ihnen befanden sich einerseits ehrenwerte Männer, andererseits jedoch auch solche, welche die Macht der Religion zu ihren Gunsten auszunutzen verstanden. Desweiteren nahm er - wie auch im BÜRGER ALS EDELMANN - die Großmannssucht des Bürgertums ins Visier. 

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Orgon, der sich als Geschäftsmann eine solide finanzielle Position erarbeitet hat und eigentlich damit zufrieden sein könnte, versucht seine gesellschaftliche Stellung religiös besonders zu legitimieren und holt sich den scheinbar tiefgläubigen und einflußreichen Monsieur Tartuffe ins Haus.

Wie alle Großbürger bei Molière ist Orgon durch große Naivität gekennzeichnet und erkennt nicht, daß er einem Betrüger verfallen ist, der es nur auf sein Geld und die Reize seiner Gattin abgesehen hat. Seine Kinder behandelt er diktatorisch - und die fast schon obligatorische Zwangsheirat fehlt auch diesmal nicht.

Die Infragestellung einer Religion, die sich zur Diktatur entwickeln kann, war schon zu Molières Zeiten revolutionär und ist zeitlos aktuell. Zusammen mit DON JUAN ist dies eines der Stücke, die dem Autor am meisten Polemik und Widerstand eingebracht haben.

"Der Himmel zwar verbietet mancherlei,
Doch man versteht, sich mit ihm abzufinden.
Das eben ist die Kunst, die wir uns schufen,
Je nach Bedarf zu dehnen das Gewissen.“
(

TARTUFFE)

Besetzung

Orgon: Oliver Kai Müller
Elmire: Valerie Bolzano
Tartuffe: Finn Hanssen
Marianne: Tanja Marcotte
Dorine: Mélanie Linzer
Madame Pernelle: Karsten Leschke
Cléanthe: Christian Suhr
Damis/Polizist: Claudio Altese
Valère: Eric Haug

Inszenierung: Christian Suhr

Spieldauer: 2 Stunden (eine Pause)

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