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Hoppla wir leben

Ernst Toller

Der Text Tollers erzählt von Karl Thomas, der nach acht Jahren aus dem Irrenhaus entlassen wird. Er merkt, dass nichts mehr so ist wie früher. Seine revolutionären Freunde, mit denen er noch 1919 auf die Hinrichtung gewartet hat, haben sich stark verändert.

Zuerst sucht Karl Thomas seinen Genossen und Mithäftling Wilhelm Kilmann auf, der zu seiner großen Enttäuschung auf die andere Seite gewechselt hat und inzwischen Innenminister ist. Auch seine alten Bekanntschaften Eva Berg und Albert Kroll arbeiten zwar streng für ihre Partei, verlieren aber nach und nach ihr großes ideelles Ziel aus den Augen.

Als Thomas eine Stelle als Hilfskellner im Grand Hotel annimmt, wird er dort Zeuge von Korruption und Intrigen. Als er dann auch noch wegen Mordverdacht an Kilmann festgenommen wird, endet er in völliger Verzweiflung und versteht die Welt nicht mehr:

„Ich bin der Welt abhandengekommen - Die Welt ist mir abhandengekommen“ 

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Wie es der Zufall will, enden wieder dieselben Personen wie 1919, ausgenommen der tote Kilmann, der ein Denkmal bekommt, im Gefängnis. Doch bevor der wahre Täter, ein nationalistischer Student, der Kilmann wegen seiner „roten“ Vergangenheit ermordet hat, gefasst wird, begeht Karl Thomas Selbstmord.

Inwieweit die Macht einen Menschen verändert, ihn korrumpierbar macht, seine Wahrhaftigkeit und Integrität beschädigt, wurde nicht nur in den 1920er Jahren der Weimarer Republik diskutiert. Über die 68er-Generation, die den „Marsch durch die Institutionen“ propagierte bis zu heutigen (Ausfall-)Erscheinungen des Politikbetriebs scheint das Thema aktuell wie eh und je.

Besetzung

Karl Thomas: Oliver Kai Müller
Wilhelm Kilman / Sänger: Erich Schaffner
Albert Kroll / Bankier / Graf Lande: Alexander Valerius
Eva Berg / Lyriker: Valerie Bolzano
Mutter Meller / Alte Frau / Kritiker: Ursula Stampfli
Professor Lüdin / Philosoph / Arbeiter / Polizist: Johanna Bronkalla
Grete / Arbeiter / Telegraphistin / Polizist: Mélanie Linzer
Pickel/Wärter: Karsten Leschke
Student: Daniel Krasusky

Inszenierung: Christian Suhr

Spieldauer: 2 Stunden (eine Pause) 

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