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Bettleroper

John Gay

Im London des Jahres 1728 ließ Jonathan Jeremiah Peachum, ein bekannter und allseits geschätzter Geschäftsmann und Familienvater, schwere Jungs und leichte Mädchen für sich arbeiten.

Das vorzüglich organisierte Gangster-Syndikat war - menschlich und finanziell - dem Polizeidirektor Lockit eng verbunden. In Ungnade gefallene Angestellte konnte Peachum so leicht eliminieren: Er ließ sie denunzieren und der Polizeidirektor ließ sie hängen. Am gefährlichsten wurde Peachum der Captain Macheath, ein leitender Straßenräuber und Frauenheld. Macheath hatte Peachums Tochter Polly verführt und geheiratet - die neue Stellung machte ihn zur Gefahr fürs Syndikat. Peachum beschloss folgerichtig seinen Tod.

Die erfundene Gangster-Geschichte war einer der größten englischen Theater-Erfolge - "Die Bettleroper" des John Gay (1685 bis 1732). Uns Deutschen ist das Gay-Stück nicht neu. 1928 hatte das Berliner "Theater am Schiffbauerdamm" spektakulär mit einer Bearbeitung der alten „Bettleroper“ eröffnet - mit Bertolt Brechts „Dreigroschenoper".

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Die Brecht-Bearbeitung, mit Song-Texten nach Villon und der Musik Kurt Weills, sang den Berlinern von den „Verhältnissen", die „nicht so" sind, und: „Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm." Das bürgerliche Publikum zerklatschte den Affront zum Erfolg. Die Songs wurden weltbekannte Hits.

Beim Studium des Originals und dessen Entstehungsgeschichte kann man den Eindruck bekommen, dass Gay zu seiner Zeit weitaus aggressiver war als Brecht in den zwanziger Jahren.

Denn die "Bettleroper", gegen die heroische italienische Oper und gegen das Regime des Premierministers Sir Robert Walpole (1676 bis 1745) geschrieben, traf beide: Sie leerte die Hofoper und brachte - so der Gay-Freund Jonathan Swift („Gullivers Reisen") - "so viele Menschen zum Lachen wie die Minister zum Weinen“.

Weinende Minister wird die BüchnerBühne zwar nicht erreichen, möchte sich aber in ihrer Neubearbeitung erlauben, die sehr genaue Analyse gesellschaftlicher Missstände Gays auf unterhaltsame Weise einem heutigen Publikum in Erinnerung zu rufen.

Besetzung

Oliver Kai Müller
Mélanie Linzer
Ursula Stampfli
Johanna Bronkalla
Aylin Kekec
Erich Schaffner
Karsten Leschke
Bastian Hahn
Alexander Valerius

Absinto Orkestra

Inszenierung: Christian Suhr

Spieldauer: 2 Stunden 20 Minuten (eine Pause)

PREMIERE: 15.03.2019 

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