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„Und wenn das Herz auch bricht …"

Heine, Schumann & der Vormärz

Die beiden berühmtesten deutschen Romantiker starben vor 166 Jahren: Der Dichter Heinrich Heine 1856 im Februar in Paris, der Komponist Robert Schumann im Juli in einer Irrenanstalt bei Bonn. Zwei unermüdliche Romantiker unseres Ensembles, Bastian Hahn und Lukas Eder, begeben sich mit Liedern aus dem bekannten Zyklus "Dichterliebe" auf Spurensuche nach einem Lebensgefühl zwischen Exil und innerer Emigration, Weltflucht und zeitloser Sehnsucht.

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Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht,
Ewig verlornes Lieb! ich grolle nicht.
Wie du auch strahlst in Diamantenpracht,
Es fällt kein Strahl in deines Herzens Nacht.
Das weiß ich längst.

Ich sah dich ja im Traume,
und sah die Nacht in deines Herzens Raume,
Und sah die Schlang, die dir am Herzen frißt,
Ich sah, mein Lieb, wie sehr du elend bist.

Besetzung

Gesang: Lukas Eder
Klavier: Bastian Hahn

Leitung: Christian Suhr

Spieldauer: 80 Minuten (eine Pause)

Eine „Dichterliebe“

Robert Schumann hat mehr als 40 Gedichte von Heinrich Heine vertont - so viele wie von keinem anderen Dichter. Vor allem aber: Schumanns Liederkreis opus 24 und der Zyklus "Dichterliebe" opus 48 - ausschließlich nach Heine-Texten - gelten bis heute als Gipfel in der Geschichte des Kunstliedes, mehr noch: als kongeniale Ergänzung von Dichtung und Musik, wie sie im deutschen Sprachraum ansonsten nur noch durch die Zusammenarbeit von Hofmannsthal und Strauss belegt ist.

Innerhalb eines einzigen Jahres (1840) entstanden seine sämtlichen Heine-Vertonungen. Gleich nach ihrer Veröffentlichung schickte er die Lieder des Opus 24 an den damals schon lange in Paris lebenden Dichter. Ob dieser sie je in die Hände bekommen hat, ist zweifelhaft. Von der Seine drang kein Echo zu Schumann, und Heine seinerseits beschwerte sich drei Jahre später darüber, er habe kein einziges Freiexemplar seiner in Deutschland komponierten Gedichte erhalten.
Schumanns Begeisterung für Heine nahm nach 1840 rasch ab - wobei dessen abfällige Bemerkungen über den Freund Mendelssohn genauso eine Rolle gespielt haben mögen wie die Unzufriedenheit über seine neuere lyrische Produktion. Tatsächlich hat Schumann ausschließlich Gedichte aus Heines früher Phase bearbeitet: Der Großteil entstammt der "Junge Leiden" überschriebenen Sektion aus dem 1827 publizierten "Buch der Lieder". Der bissige politische Heine blieb außerhalb von Schumanns Gesichtsfeld, der fortan mit seinen eigenen Gespenstern zu kämpfen hatte …

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